April 2024


Nach 13 erfolgreichen Jahren mit Nepal Help, unserem Partner in Kathmandu, haben wir uns von der NGO und deren Geschäftsführer Krishna Dhakal trennen müssen. Mit unserem neuen Partner Project Propel werden wir unsere erfolgreiche Arbeit in den Zentren Banjhakateri, Bigu und Loting fortsetzen.

Project Propel hat sich auf den Philippinen um gefährdete Bevölkerungsgruppen, die aufgrund sozialer, wirtschaftlicher und umweltbedingter Hindernisse ein höheres Risiko für eine schlechte Gesundheit aufweisen, gekümmert. Den gleichen Ansatz verfolgen sie jetzt auch in Nepal. Sie setzen sich leidenschaftlich für die Gesundheit von Frauen und die Stärkung ihrer Selbstbestimmung ein.

 

Damit haben wir gleiche Interessen und können uns gegenseitig unterstützen. Project Propel hat als gemeinnütziger Verein in Nepal die Anerkennung vom Social Welfare Council erhalten. So unterzeichneten die ersten Vorsitzenden von Brepal e.V. und Project Propel ein Vertrag über drei Jahre. Die Kosten für die Administration in Kathmandu werden geteilt.

Neben unserer Arbeit in den Zentren unterstützt Brepal auch Gesundheitsinitiativen in Nepal. Hier ist die Arbeit von Dr. Mingmar hervorzuheben.

 

Nepal verzeichnet eine besonders hohe Müttersterblichkeitsrate (MMR) von 258 pro 100.000 Lebendgeburten, welche im Vergleich zu den südasiatischen Nachbarn, wie beispielsweise Indien (174), Bhutan (148), Bangladesch (176), Myanmar (178), Pakistan (178) und Sri Lanka (30) als besonders besorgniserregend anzusehen ist (WHO et al. 2015). Zwar konnte die schwangerschaftsbedingte Sterblichkeit in Nepal von 543 Todesfällen/100.000 Lebendgeburten im Jahr 1996 auf 259 Todesfälle/100.000 im Jahr 2016 reduziert werden (Ministry of Health, New ERA und ICF, 2017), jedoch besteht weiterhin dringender Handlungsbedarf. Ein wichtiger Faktor zur Verhinderung von mütterlichen und neonatalen Todesfällen ist eine adäquate Versorgung vor, während und nach der Schwangerschaft, welche in Gesundheitseinrichtungen, aber auch im Falle einer geplanten Hausgeburt durch qualifizierte Geburtshelfer sichergestellt werden sollte.

 

Um die MMR in Nepal zu reduzieren, bildet Dr. Mingmar Krankenschwestern in abgelegenen und ländlichen Regionen Nepals aus und versorgt sie mit mobilen Ultraschallgeräten. Mit dem Verein Nepali Samanj e.V. aus Frankfurt und der hessischen Regierung finanzierten wir in Jajarkot, Nepal, eine Schulung von Krankenschwestern. Zehn Hebammen wurden mit unserer Hilfe ausgebildet und erhielten ein Ultraschallgerät.

Krishna Gurung und sein Verein KRMEF https://www.krmef.org/ erhielt für die medizinische Arbeit in seinem Zentrum ebenfalls eine finanzielle Unterstützung von uns. Im Februar und März 2024 stellte ihm Brepal eine Zahnärztin, eine Augenärztin und eine Internistin zur Verfügung. Die Behandlungen waren kostenlos.

Diese Zusammenarbeit werden wir intensivieren, denn es besteht ein großer Bedarf dafür. Die Foundation KRMEF mit dem Dorf Khahare liegt am Stadtrand von Kathmandu, die Menschen sind trotzdem weit entfernt vom Wohlstand und einer guten medizinischen Versorgung, sie sind bitterarm. Brepal versucht auch hier zu helfen.

Oktober 2022


Camp in der Chunumbriregion/Gorka

Brepal e.V. und Menschen im Dialog e.V. planten dieses Camp bereits seit zwei Jahren. Klaus Eckert berichtete in einem Rundbrief von diesem Einsatz:

 

Nun bin ich seit neunTagen wieder in Bremen und erhole mich so langsam von den vergangenen vier Wochen in Nepal. Ich bin noch voller Eindrücke und Dankbarkeit für die  vielen Begegnungen in Nepal. „Wir haben eine sehr spannende, herausfordernde und menschlich bewegende Zeit in Nepal verbracht“, so formulierte es Florian Gottesleben, einer der Teilnehmer des Camps in Philim. Er hat mit dieser Aussage die Zeit in Nepal sehr treffend beschrieben.
Es war eine logistische Herausforderung für unseren Krishna und für Ridam von der NGO Menschen im Dialog. 850 kg Gepäck wurde auf Menschen- und Mulirücken 2.000 m die Berge hinaufgetragen. Die 28 Teilnehmer des Camps mussten sich selbst hinaufbringen. Das ist normalerweise nur anstrengend, in unserem Fall war es aber extrem beschwerlich und gefährlich noch dazu.

Es hatte vor dem geplanten Termin fünf Tage ununterbrochen geregnet. In ganz Nepal rutschten Abhänge ins Tal, die Schlammlawinen zerstörten Straßen, Wege und machten kleine Wasserfälle zu reißenden Fluten. Als wir aufbrachen, stoppte der Regen weitestgehend, die Folgen bekamen wir aber zu spüren. Zwei Freunde, die im Tsum Valley wanderten, wurden gemeinsam mit anderen Touristen mit einem Helikopter ausgeflogen, wir mussten gefährliche Schlammabgänge umgehen und knietief durchs Wasser laufen. Aus den zwei geplanten Tagen des Laufens wurden zweieinhalb Tage. Wir erreichten aber alle unversehrt das Ziel Philim und konnten wie geplant mit der Arbeit am 11.10.22 beginnen.

Bedingt durch das schlechte Wetter konnten nicht alle Patienten zu uns kommen, die unsere Hilfe hätten gebrauchen können. Das Tsum Valley und auch der Weg zum Lake Pass in 5.200 m Höhe waren versperrt. Beides konnte erst nach unserer Abreise wieder begehbar gemacht werden. Trotzdem wurden mehr als 2.000 Behandlungen durchgeführt.

Das Augenteam um Dr. Khamal Khadka  führte 60 Augenoperationen durch. Seit zehn Jahren war kein Augenarzt mehr vor Ort gewesen. Leider konnten nicht alle Patienten mit einem Katarakt kommen. Es war aber immer wieder bewegend, die Freude der Patient*innen zu sehen, wenn der Augenverband abgenommen wurde und sie wieder sehen konnten, insbesondere bei jenem Mann, der auf seinem einzig sehenden Auge einen Katarakt hatte und daher fast blind war.

Der Rückweg war weniger spektakulär, was von allen Teilnehmern begrüßt wurde. Unsere  Hilfe war mit Dankbarkeit von den Menschen angenommen worden und die Rückmeldungen waren bewegend. Ich habe in Nepal schon einiges erlebt. Dieses Erlebnis war für mich jedoch neu und hält meine Motivation hoch weiterzumachen. Ich spreche damit sicher für das gesamte Team.
Bidya Mahat, Teilnehmerin und Mitglied von Brepal e.V. hat es in einer Kurznachricht an die Gruppe auf den Punkt gebracht: „In totality, it was a fantastic trip. Despite of all obstacles and tough hillside walking, the excitement and motivation I saw in all of you were amazing.  The energy and positive mood you all brought to take care of all those patients were very inspiring.“

Nepal unter der Delta Variante

Als im Mai 2021 die Welt auf Indiens Kampf mit der Delta Variante des Covid Virus schaute, nahmen nur wenige Menschen Notiz von der desaströsen Entwicklung im kleinen Nachbarland Nepal. Am 20. Mai schrieb Klaus Eckert in einem Brief an Freunde und Förderer: "Aktuell infizieren sich jeden Tag offiziell rund 9.000 Menschen mit Covid-19 in Nepal, das sich damit weltweit auf Platz 9 der Länder mit dem höchsten Wachstum täglicher Neuinfektionen befindet. Schätzungen zufolge wird es bis Juli 800.000 Fälle geben. Nepals fragiles Gesundheitssystem ist mit dieser Lage komplett überfordert.

Für diejenigen von uns, die Nepal gut kennen, kommt die jetzige Situation nicht überraschend. Die nepalesische Regierung hätte sich und die Bevölkerung besser vorbereiten müssen. Jetzt brennt das Haus und man bittet die Welt um das Feuerwehrauto. Die mangelnde Fürsorge müssen einmal mehr die Ärmsten aushalten. Sie sitzen in ihren engen Räumen und wagen sich nicht vor die Tür. Kathmandu wirkt wie ausgestorben.

Tagelöhner verdienen kein Geld, Mieten können nicht mehr gezahlt werden und es fehlt Geld für das notwendige Essen. Das Immunsystem der Menschen wird immer schwächer und kann sich noch schlechter gegen das Virus wehren. Ein fatale Situation."

 

Zu dem Zeitpunkt mangelte es in Nepal an allem: freien Krankenhausbetten, Sauerstoffversorgung, qualifiziertem Personal und natürlich Schutzimpfungen. Vor allem aber gab es immer mehr Menschen, die hungerten und ihre Mieten nicht mehr bezahlen konnten. Deshalb schloss sich Brepal mit drei weiteren kleinen Vereinen zusammen, um unbürokratisch und schnell eine akute Hungerhilfe zu organisieren.

Das Spendenaufkommen war überwältigend, wofür wir hier nochmals allen Beteiligten außerordentlich danken.

Unser kleines Netzwerk war imstande allen begründeten Hilfsanfragen nachzukommen.

Es fanden immer wieder Zoom Meetings statt auch mit den Beteiligten in Nepal.

Nach dem Erdbeben 2015 hatten sich eine Reihe nepalesischer Vereine gegründet, die inzwischen im Katastrophenfall schnell reagieren können. Es sind vor allem junge Leute, die solche Hilfe ehrenamtlich leisten. Auf deren Logistik konnten wir uns nun verlassen. Sonst hätten wir eine solche umfangreiche Arbeit nicht leisten können. Krishna bestellte und zahlte beim Großhändler die Lebensmittel, die dann portioniert an die Familien übergeben wurden. Vier Wochen kann eine Familie mit Kindern davon leben.

Bisher erreichte unsere Unterstützung ca. 2.500 Familien mit etwa 7.500 Kindern. Diese Hilfe verteilt sich über ganz Nepal.

Shiva Adhikara, gebürtig aus Nepal, lebt in Friedberg mit seiner Familie und koordiniert weitestgehend den Süden Nepals, der Verein Long Yang hat den Nordosten übernommen, Ellen Dietrich vom Haus der Hoffnung ist gut in Kathmandu vernetzt. Brepal e.V. kümmert sich jetzt speziell um Alten- und Kinderheime sowie Heime von Menschen mit Handicap.

Eine Covid Station bekam von uns Geld, damit notwendige Geräte gekauft werden und die Sauerstoffflaschen neu befüllt werden konnten.

 

Den Hauptteil der Arbeit und Verantwortung übernahm einmal mehr unser Vertreter in Nepal, Krishna Dhakal, der unermüdlich aktiv war und ist. Selbst ein Verkehrsunfall mit einigen Blessuren hinderte ihn nicht daran weiterzumachen.

Der Monsun ist in diesem Jahr wieder besonders stark. So kam es zu großen Überschwemmungen in Helambu und Melamchi im Nordosten Kathmandus, bei denen viele Familien alles verloren haben. Long Yang und Brepal haben eine spontane Hilfsaktion gestartet, die noch andauert.

Im Rahmen der vielen Hilfsanfragen wurden wir auch erstmalig auf die Ethnie der Chepang aufmerksam.

Siehe http://en.wikipedia.org/wiki/Chepang_people
Mittlerweile sind alle Chepang Familien, die im Bezirk Chitwan leben, von uns mit Lebensmitteln versorgt worden. Aufgrund der schlechten Wohnverhältnisse und fehlendem Land, auf dem Ackerbau betreiben werden könnte, hungern die Menschen mindestens vier Monate im Jahr, auch unabhängig von der derzeitigen Pandemie. Jetzt sind alle Männer arbeitslos und können ihre Familien nicht mehr versorgen. Darüber hinaus haben die Familien viele Kinder, die chronisch unterernährt sind. Es gibt kaum Schulen, medizinische Einrichtungen oder Hilfe vom Staat. Wir werden auch nach der Pandemie dort helfen. Krishna und ich arbeiten mit weiteren Nepalesen an einem Plan, wie wir die Lebensbedingungen der Menschen auf Dauer verbessern können.

Fotoshow über die Arbeit 2011 bis heute

Klaus Eckert hat eine Fotoshow zusammengestellt über die Arbeit des Vereins Brepal e.V. in Nepal während der letzten Jahre. So entstand eine ca. 30minütige Bilderfolge, die eindrucksvoll zeigt, mit welchen Schwierigkeiten wir vor Ort zu kämpfen hatten und über welche Ergebnisse und Erfolge wir uns freuen dürfen. Zu sehen ist das Ganze auf YouTube unter diesem Link

Nepal in Zeiten der Corona Krise

Auch Nepal ist von der Pandemie betroffen und damit unsere Arbeit. Ein Team von deutschen Ärztinnen und Ärzten war vom 15. Februar 2020 bis zum 13.3.2020 in Nepal tätig. Die letzten Deutschen haben das Land am 15.3.2020 verlassen. Ob wir zum zweiten Halbjahr 2020 noch Unterstützung aus Deutschland schicken können, wage ich zu bezweifeln. Der weitere Verlauf der Krise bleibt abzuwarten.

 

Nach dem Erdbeben im Jahr 2015 ist die Corona Pandemie die nächste Katastrophe, die das Land zu bewältigen hat. Zwei ganz wichtige Einnahmequellen brechen dem Staat weg. Die Überweisungen nepalesischer Auslandsmigranten machen geschätzt zwischen 26 und 30 % des BIP aus – ein im internationalen Vergleich sehr hoher Anteil. Die Menschen kommen aus Indien, den südostasiatischen Ländern und den Emiraten zurück, da sie aufgrund der beginnenden Wirtschaftskrise arbeitslos werden. Der Tourismus ist vollkommen zum Erliegen gekommen, die Regierung hatte zuvor viel Geld in die Werbung für ihr Programm „Visit Nepal 2020“ investiert. Damit ist das BIP um fast 50% reduziert.

 

Das Gesundheitssystem in Nepal ist medizinisch völlig überfordert. Man hat keine eigene Strategie, sondern kopiert die Maßnahmen der westlichen Länder, ohne verstanden zu haben, was wir mit den Kontaktsperren erreichen wollen. Noch am 13. März 2020 behaupteten offizielle Organe, dass Nepal coronafrei sei. Es gibt keine Tests und somit auch keine positiven Befunde. Das nachfolge Bild habe ich am 13.3.20 aus der Kathmandu Post abfotografiert. Von offizieller Seite fand man das öffentliche Baden völlig in Ordnung, aber bitte mit Mundschutz…

Dann kamen die jungen Männer in Scharen aus Indien zurück mit einem unmittelbaren Körperkontakt untereinander

Und heute werden Menschen, die sich nicht an das Kontaktverbot halten, mit zwei Meter langen Stangen eingefangen.

 

Ich nehme an, dass Nepal unter diesen Umständen sehr schnell eine Herdenimmunität entwickeln wird und man wird sehen, wieviele Menschen dabei an Covid 19 sterben. Da die nepalesische Bevölkerung sehr jung ist, hoffe ich auf einen glimpflichen Verlauf.

 

Was bedeutet das nun für unsere Arbeit? Unser Team in Banjhakateri wurde bis auf drei Personen nach Hause geschickt und wartet ab. Ein Hygieneplan wurde erarbeitet und wird strikt eingehalten.


Wir betreiben viel Aufklärung in Bigu und Banjhakateri. Es werden nur noch Notfälle behandelt, unsere Hebammen kümmern sich weiterhin um die schwangeren Frauen, die verständlicherweise in Angst sind.

Unsere Apotheken sind gut ausgerüstet und es müsste ausreichen, die grippeartigen Symptome damit zu therapieren. Mehr können wir nicht tun. Sollten Patienten beatmungspflichtig werden, bedeutet das ihr Todesurteil. Wir können dann nur noch palliativ tätig werden. In Kathmandu wird das nicht anders sein, es sei denn die Menschen haben Geld, um sich diese Behandlung zu leisten. Das geht dann nur mit Vorauszahlung. Diese Situation wird für unser Team äußerst belastend sein, dessen bin ich mir bewusst.

 

Die Mitarbeiter in Kathmandu sind im Homeoffice.

 

Bleiben Sie bitte an unserer Seite und unterstützen Sie weiterhin unsere Arbeit. Gerade in diesen Zeiten müssen wir zusammenstehen, den Menschen in der dritten Welt helfen und unsere Solidarität zeigen. Der nepalesische Staat kann keine Milliardenprogramme zur Stützung der Wirtschaft auflegen, geschweige den Menschen finanzielle Hilfen zukommen lassen. Der Kampf um das tägliche Überleben hat schon begonnen.

 

Unsere Aktivitäten in 2019

Diesen Beitrag schreibe ich Anfang April 2020 unter dem Eindruck der Corona Pandemie. In 2019 behandelten wir die meisten Patienten seit 2011, 2020 werden wir sicher sehr viel weniger Menschen helfen können.

 

In Banjhakateri kamen 11.724 Menschen und in Bigu 4.582 Hilfsbedürftige zur Untersuchung und Behandlung. Unsere Teams erhielten Unterstützung von 20 Ärztinnen und Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen aus Österreich und Deutschland, einer Physiotherapeutin und zwei Lehrerinnen. Desoca e.V. schickte 5 Zahnärztinnen und Zahnärzte. Die Qualität unserer Arbeit und die medizinische Ausstattung unserer Zentren hat sich weit herum gesprochen und wird entsprechend gelobt, auch von staatlichen Stellen. Dazu später mehr. Die Patienten kommen von weit her, oft nach langen Fußmärschen. Bis zur Coronakrise sah man eine deutlich positive Veränderung in allen Lebensbereichen. Es wurde viel Geld in den Straßenbau und die medizinische Infrastruktur investiert. Mittlerweile haben viele Gemeinden ein Ambulanzauto, mit dem unsere Patienten zur Behandlung kommen. Wenn der Platz im Auto nicht reicht, muss man halt auf dem Dach sitzen. So hat sich der Einzugsbereich, vor allem in Banjhakateri sehr vergrößert. Das erklärt sicher auch die deutliche Zunahme der Patientenzahlen.

Wir versuchen dem Ansturm gerecht zu werden und die Qualität hoch zu halten. Wir danken an dieser Stelle allen Spendern, dass wir genug Geld bekommen, denn die Kosten steigen ständig.

 

Brepal e.V. und unser Partnerverein Nepal Help werden immer bekannter in Nepal, was uns sehr freut und stolz macht. Es mehren sich die Hilfsanfragen. So haben wir überlegt, was wir neben der Arbeit in den Zentren Sinnvolles für die Menschen tun können. Ein großes Problem auf dem Lande ist der zunehmende Sehverlust der älteren Menschen aus unterschiedlichen Gründen. Um die Schulkinder kümmert sich ebenfalls selten jemand. Die schlecht sehenden Kinder kommen in die erste Reihe und das muss reichen, obwohl eine Brille die bessere Lösung wäre. 2017 und 2018 waren schon nepalesische Augenteams mit unserer finanziellen Unterstützung sehr erfolgreich in Banjhakateri tätig. Diese guten Erfahrungen haben wir aufgenommen, und wir wollen nun als drittes Standbein die Camps über Gulmi hinaus ausweiten, vielleicht auch über ganz Nepal. Im September 2019 wurde ein Augencamp in Singati durchgeführt. Wir konnten dafür einen nepalesischen Augenarzt gewinnen. Ein zusätzlicher HNO Arzt war ebenfalls mit im Team.

An fünf Tagen wurden 1.692 Patienten gesehen. 120 Katarakt- und 21 Ohrenoperationen wurden erfolgreich durchgeführt. 35 gebrauchte Hörgeräte konnten angepasst werden. 289 Bedürftige erhielten eine Brille, 128 Patienten mussten leider auf ihre Brille etwas warten, da uns die erforderlichen Brillengläser ausgegangen waren. Mittlerweile konnten wir das Problem beheben. Die Brillen bekommen wir von der deutschen NGO

"Ein Dollar Brille", die uns die Gestelle und Gläser zum Selbstkostenpreis überlassen. Das Tolle ist, dass die Patienten ihr Brille noch am gleichen Tag mit nach Hause nehmen können.

 

Im Oktober wurde ein weiteres Camp in Dolakha, in der Nähe von Bigu durchgeführt. Siehe auch hierzu die Rubrik Bigu.

Die Anregung, auch Zahnärztinnen/Ärzte dabei zu haben, wurde von uns aufgenommen. Wir kauften die Dentaleinheit einer Schweizer Firma, die uns auch mobile Einsätze ermöglicht. Gerd Korves von Desoca hat sich entsprechende Geräte zeigen lassen und sich dann für eines von hoher Qualität entschieden, das auch den Preis von 12.000 Euro rechtfertigt.

Anzufügen ist noch, dass die Kosten für das vorher beschriebene Camp in Gulmi bei ca. 8.000 Euro lagen. 

 

Das Jahr 2019 war also überaus erfolg- und segensreich für die Menschen in Gulmi und Dolakha. Brepal e.V. hat großzügige Spender, die die vorgenannten Aktionen finanzieren, ein hochmotiviertes Team in Nepal und ebenso hilfreiche Ärztinnen, Ärzte und aktive Unterstützer des medizinischen Bereichs aus dem deutschsprachigen In- und Ausland.

 

Nepal war auf einem guten Weg in eine bessere Zeit. Das können Menschen bestätigen, die die Entwicklung in Nepal beobachten. Die Folgen des Erdbebens von 2015 waren schon fast vergessen, doch jetzt wirft die Corona Pandemie das Land erneut um Jahre zurück. Daher braucht Nepal unsere Solidarität mehr denn je.

Übersetzung der Nationalhymne:

 

Wir sind hunderte von Blumen, eine Girlande - Nepali

souverän, es erstreckt sich von Michi bis nach Mahakali

 

Es häuft alle Bodenschätze an,

Beim Blut der Helden ist es unabhängig und unerschütterlich.

 

Land des Wissens, Land des Friedens, Terai, Hügel, Berge

Unteilbar sei dies geliebte unser Mutterland Nepal.

 

Die verschiedenen Rassen, Sprachen, Religionen und Kulturen sind so beträchtlich

Unsere fortschrittliche Nation, lang lebe, lange lebe Nepal

Drohnenvideo von BKT und Umgebung im März 2019

Zusammenfassung unserer Aktivitäten im Jahr 2018

29 Ärztinnen, Zahnärztinnen, Physiotherapeutinnen, Hebammen, Ärzte und Zahnärzte kamen im Jahr 2018 nach Nepal in unsere Projekte. Wir sind weiterhin an einer guten Aus- und Weiterbildung unserer nepalesischen Mitarbeiter interessiert. Hier leisten und leisteten alle Beteiligten eine hervorragende Arbeit, wofür wir sehr dankbar sind.

 

Unser erster Health Assistant und Mitinitiator des Projektes Banjhakateri, Bishnu Bhusal, hatte uns aus persönlichen Gründen Ende 2017 verlassen. Die Lücke galt es zu füllen, was nicht einfach war. Mittlerweile haben wir aber einen enorm aktiven jungen Mann als Ersatz gefunden. Bijaya Lama hat für die Anstellung bei uns sogar Kathmandu verlassen, da er meinte, in seinem Krankenhaus nichts Neues mehr lernen zu können. Mit westlichen Ärzten zu arbeiten und von ihnen lernen zu können, war seine Motivation zu uns zu kommen. Er will auf jeden Fall für mindestens drei Jahre bleiben. Das ist die Zeit, die unser zweiter HA, Yamlal Bhusal, sicher brauchen wird, um dann das Zentrum verantwortlich zu leiten. Yamlal kommt aus dem Dorf und wird die Kontinuität auf Dauer gewährleisten. Die Zusammenarbeit klappt sehr gut, die Qualität der Arbeit wird sehr geschätzt.

 


Unsere Hebamme Rupa wurde von unseren Gynäkologinnen hervorragend ausgebildet, einschließlich des gynäkologischen Ultraschalls. Nach der Anstellung der zweiten Hebamme Kiran schickten wir Rupa zu einem Sonographiekurs ins Krankenhaus Dhulikhel. Fast alle Schwangeren in unserem Einzugsbereich kommen nun zu regelmäßigen Kontrollen inklusive der notwendigen Blutuntersuchungen. Risikoschwangerschaften können sehr viel besser betreut und bei Komplikationen in entsprechende Krankenhäuser überwiesen werden. Seit der Einführung der Sonographie im März 2015 ist keine Schwangere, die in unserer Betreuung war, verstorben.

 

 

Im November führten wir mit der nepalesischen NGO YES ein viertägiges Augencamp in unserem Zentrum durch. Der nepalesische Augenarzt operierte unter anderem 48 Patienten an einem Katarakt. Screeniguntersuchungen für ein nächstes Camp und notwendige Augenuntersuchungen wurden ebenfalls durchgeführt. Etwa 800 Patienten wurden gesehen

 

Im Bereich Zahnmedizin organisiert Gerd Korves von Desoca e.V. die Einsätze seiner Kolleginnen und Kollegen für uns. Die Zusammenarbeit klappt super. Die Zahl der Zahnextraktionen geht zurück, was den Statistiken deutlich entnehmen kann. Bei den Schulreihenuntersuchungen nimmt die Zahl der anschließenden zahntechnischen Behandlungen deutlich ab. Es bleibt mehr Zeit für die Prophylaxe. Die Zahnärzte konnten unserer zahntechnischen Assistentin Asmitha sehr viele zusätzliche Kenntnisse in der praktisches Arbeiten vermitteln. In den Zeiten, in denen kein deutscher Zahnarzt zur Verfügung steht, kann sie aus Kathmandu abgerufen werden und selbständig tätig werden. Gerd hat im Frühjahr und Herbst jeweils vier Zahnärzte schicken können.

 

Im April 2018 wurde der erste Kaffee geerntet. Der Ertrag war nicht sehr groß, etwa 11 kg Trockenbohnen konnten nach Freiburg verbracht werden. Der Initiator, Michael Kruckenberg, fand eine kleine Rösterei, die daraus einen Espresso machte. Michael versteigerte die 10 kg und konnte die stolze Summe von 700 Euro erzielen. Da wir keine Kosten hatten und auch die Rösterei auf eine Kostenerstattung verzichtete, konnte das Geld 1:1 an die Bauern weitergegebenwerden. Die Bauern haben in der Zwischenzeit eine Kooperative gebildet und Land für einen weiteren Anbau von Kaffeepflanzen gepachtet. Sie wissen, dass die 70 Euro pro Kilo Kaffeebohnen eine Ausnahme war und sie in den nächsten Jahren ihre Erntemengen steigern müssen.

 

Am 10.03.2018 wurde der neue Health Post in Bigu feierlich eröffnet. Die Nonnen zelebrierten eine Medizinbuddha Puja, Geshala Lobsang leitete das buddhistische Ritual. Für uns alle waren das bewegende Momente. Wir haben drei schöne und praktikable Räume, in denen es sich gut arbeiten lässt. Prem (HA) und Sapna (Hebamme), sind kompetente Mitarbeiter dort. Kumari, eine junge Frau aus Bigu, kümmert sich um das Essen und reinigt das Haus. Sie ist enorm fleißig und passt gut zu uns. Desoca e.V. hat einen Raum mit der gleichen Dentaleinheit wie in Banjhakateri ausgerüstet und schickt nun auch Zahnmediziner/innen hierher. Das Zentrum wird sehr gut angenommen, wenngleich die Patientenzahlen geringer als in BKT sind.


Ganga, unser Landwirtschaftsexperte aus Banjhakateri, hat den Nonnen in Bigu geholfen, ein Gewächshaus zu bauen und sie im Anbau von Nutzpflanzen unterrichtet.


Seit 2018 versorgen wir die Apotheke der nepalesischen NGO KREMF mit den erforderlichen Medikamenten.

Unser Nepalkalender von Sebastian Bullinger hat einen erneuten Preis im Kalenderwettbewerb des Gregor Calendar Award gewonnen. Siehe

https://sbullinger.de/kalender.html 1.300 Kalender konnten wir davon verkaufen.

 

Zusammenfassung unserer Aktivitäten in Nepal im Jahr 2017

Anfang des Jahres fand das erste Healthcamp im Kloster Bigu statt. Das Team bestand aus 12 Personen, darunter auch zwei Zahnärztinnen vom Verein Desoca e.V. und eine Gynäkologin, zwei weiteren Ärzten, einem Ingenieur, Organisatoren und Übersetzern.

 

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten stieg die Patientenzahl kontinuierlich an. Trotz großer Kälte war die Stimmung im Team hervorragend. Am Ende des Einsatzes in Bigu stellte sich die Frage, ob der Standort für die Errichtung eines festen medizinischen Gesundheitszentrums der richtige ist. Da das Patientenaufkommen nicht wirklich überzeugend war, beschlossen wir in nächster Zeit davon abzusehen. Die Abwanderung der Bevölkerung nach dem Erdbeben von 2015 war offenbar zu groß.

In Banjhakateri dagegen war die Entwicklung unseres Gesundheitszentrums sehr erfolgreich. Dank der Arbeit von Renu Lama, die die Organisation der Arbeit dort übernommen hatte. Das Haus sieht sehr sauber aus und entspricht den hygienischen Anforderungen eines medizinischen Zentrums. Die Beziehungen zu den Behörden in Tamghas wurde intensiviert. Ab dem 1.1.2017 wurde das nepalesische Reporting System bei uns eingeführt, die Daten werden jetzt zeitgerecht an den Staat weitergeleitet. Im Gegenzug erhalten wir Einladungen für Fortbildungen und weitere wichtige staatliche Informationen. Inzwischen wurde das Zentrum offiziell zum "Geburtszentrum" ernannt. Jetzt bekommen die Schwangeren Geld vom Staat für jede Vorsorgeuntersuchung und für die Entbindung in unserem Haus. Die Zahl der Schwangerenvorsorgeuntersuchungen und Geburten in unserem Zentrum haben eine zunehmende Tendenz.

 

Wir werden in Nepal immer bekannter. So haben zum Beispiel Kardiologen aus Kathmandu und am 20.03.2017 für einen Tag ein Screening in Banjhakateri durchgeführt, bei dem in sieben Stunden 600 Patienten gesehen wurde und eine Anzahl von Herzfehlern entdeckt wurden.

Am 27. und 28. Mai fand ein Augencamp bei uns statt, bei dem 263 Patienten untersucht wurden. 90 bekamen eine Brille angepasst, 17 erhielten eine Kararaktoperation. Die Patienten nahmen Fußmärsche bis zu 10 Stunden in Kauf. Die Nachsorge der Operierten folgte dann einen Monat später.

Ebenfalls im Mai fand eine "Woche der guten Ernährung" statt. Ein großes Event für das Dorf, und in unserem Zentrum und den Schulen fanden Workshops, Theaterstücke und andere Formen der Aufklärung zu diesem Thema statt.

Neben den medizinischen Aktivitäten ging die Dorfentwicklung unverändert weiter. Es wurde endlich eine ertragreiche Kartoffelsorte für die Gegend gefunden und das Kaffeeanbauprojekt zeigte erste Früchte und wird erweitert werden. Ein Sachverständiger aus Honduras bescheinigte unserem Kaffee hohe Qualität. Nun geht es an die Vermarktung, um im Dorf Einkommen zu schaffen.

Unser Personalwohnheim wurde fertiggestellt.

 

In den örtlichen Schulen sind die dunklen Wellblechdächer gegen transparente Plastikschalen ausgetauscht worden, so dass nun endlich Licht in den dunklen Räumen ist. Die Gehälter zweier zusätzlicher Englischlehrer wurden von der Marga und Walter Boll-Stiftung übernommen.

Im Herbst des Jahres fand ein wesentlicher Personalwechsel statt: Bishnu, unser bisheriger Medical Assistant, verließ Banjhakateri und wir stellten für Bishan Paudel ein. Er ist ein 31jähriger MA aus Butwal und erweist sich bisher als ein guter Griff.

 

Aus Bigu kam eine erneute Anfrage um medizinische Hilfe, und der Internist Florian Gottesleben mit seiner Frau Maren, einer Physiotherapeutin, machten sich auf ins Dorf. Zusammen mit Prem Bahadur Deuba, einem 23jährigen MA, arbeiteten sie drei Wochen vor Ort. Diesmal kamen 40-50 Patienten pro Tag, so dass beschlossen wurde, die medizinische Arbeit in Bigu zu verlängern. Für das Jahr 2018 stellt das Kloster uns drei Räume zur Verfügung, in denen Prem und eine Hebamme tätig werden sollen, immer wieder unterstützt von Ärzten aus Deutschland. Am Ende des Jahres werden wir dann entscheiden, ob Brepal dort eine kleines Zentrum aufbauen wird.

Erneute Hilfe durch die Soroptimistinnen

Die Unterstützung von Brepal durch die Soroptimistinnen findet eine Fortsetzung

 

 

 

Vom 25.- bis 28. Mai fand in Vaduz die 6. Salamanazar Rallye der Clubs Vaduz und Goldes statt. Die Ausfahrt stand unter dem Motto: Eine Fahrt durch vier Länder für »BREPAL«, das Dach der Welt. Durch grosszügiges Sponsoring kam das gesamte Startgeld der Teilnehmer Brepal zugute.

Zum Ende der Veranstaltung wurde Klaus Eckert ein Scheck über 20.000 Euro übberreicht. Dieses Geld wird insbesondere für die Unterstützung von Frauen und Kinder in unsere Arbeit einfließen.

 

Vier Damen aus den beteiligten Clubs werden unser Zentrum im Oktober 2017 besuchen  und sich persönlich über die Arbeit und die Verwendung der Gelder informieren. Wir freuen uns über das Interesse und die Unterstützung.

 

Gleichzeitig möchte ich allen Menschen danken, die für unsere Arbeit spenden oder sich aktiv in Banjhakateri einbringen.. Ohne Euch wäre unsere Hilfe in Nepal nicht möglich.

Brepal ist der Vermittler und braucht Eure Anteilnahme.

 

 

Danke

 

 

 

 

Soroptimistinnen helfen Brepal

Vom 3. bis zum 6. November war Klaus Eckert zu einem Linktreffen der Soroptimistinnen in der Steiermark eingeladen. Dort kamen sieben Clubs zusammen: SIE Club Goldes AT, SIE Club Murau AT, SIE Venedig Mestre IT, SIE Club Meran IT, SIE Club Zug CH, SIE Club Dubai AE und SIE Club Vaduz FL.

Der Kontakt war durch den Club Vaduz zustande gekommen, der Brepal bereits seit zwei Jahren unterstützt.

Monika und Alfred Studer luden zu einem südsteierischen Fest ein, bei dem Klaus Eckert die Gelegenheit hatte, Brepals Arbeit vorzustellen und Kontakte zu knüpfen. Der Erlös der Charity Veranstaltung mit einer privaten Spende von Alfred Studer betrug am Ende umwerfende 21.000€!

Dies ist ein großer Baustein für das anstehende neue Projekt in Bigu.

Auch die anwesende Weltpräsidentin der Soroptimistinnen, Yvonne Simpson aus Neuseeland, war von unserer Arbeit in Nepal sehr beeindruckt.  Sie ist eine Nepalkennerin und unterstützt während ihrer Präsidentschaft dieses Land ganz besonders.

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die herzliche Aufnahme und die großzügige finanzielle Hilfe.

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Nepal im Oktober 2016

Nach 7 Wochen in Nepal geht es morgen zurück nach Bremen. Es war eine gute und erfolgreiche Reise, geprägt durch den Erfolg, den wir weiterhin in Banjhakateri haben, dem Entschluss ein neues Zentrum im Osten von Nepal zu errichten und einer 13tägigen Wanderung bis auf 5.416m Höhe.

Am 9.9. traf ich in Kathmandu ein und wurde mit dem neu erstandenen Jeep vom Flughafen abgeholt. Wir konnten das gebrauchte Auto verhältnismäßig günstig erwerben. Wir versprechen uns durch den Kauf eine deutliche Reduktion unserer Transportkosten. Außerdem können wir nun die Medikamente in Kathmandu kaufen und einfacher nach BKT transportieren. Der fehlende Wettbewerb der Großhändler in Gulmi zeigte sich in deutlich höheren Preisen im Vergleich zu Kathmandu. Die verbesserte Sicherheit auf dem Weg nach BKT war ein weiterer Aspekt der Kaufentscheidung.

In den darauf folgenden drei Tagen war Büroarbeit angesagt. Da ich in diesem Jahr das erste Mal in Nepal war, brauchte ich mehr Zeit für die Durchsicht der Buchungen. Aarzu, unsere Buchhalterin, hatte aber alles gut vorbereitet, Krishna und Aarzu konnten alle Nachfragen kompetent beantworten. Es gab nichts zu beanstanden.

Danach wollte ich natürlich schnell nach BKT. Der Monsun war in diesem Jahr besonders heftig und lang. Über die Probleme mit dem Regen nach dem Erdbeben  in 2015 hatte ich ja schon berichtet. Die Folgen konnte ich auf dem Weg nach Gulmi persönlich sehen. So mussten wir mitunter zwei Stunden vor einer Baustelle warten, da große Maschinen die Hauptverkehrsstraße von Schlamm und Steinen räumen mussten. Während meiner ersten 14 Tage in Nepal regnete es täglich sehr heftig.

Noch schlimmer wurde es, nachdem wir die geteerte Straße verlassen hatten und uns off road durch den Schlamm nach BKT quälten. Ohne 4-Rad Antrieb wäre das nicht möglich gewesen. Vor allem die letzten 5 Kilometer gaben mir doch zu denken. Mit den Verantwortlichen des Dorfes war abgesprochen, dass sie einen guten Zustand des Weges zu gewährleisten haben. Sie fanden, dass sie ihrer Pflicht nachgekommen wären, wir hatten aber eine andere Vorstellung, wie so häufig in Nepal. Letztendlich sind wir angekommen, der Jeep hatte seine erste Bewährungsprobe bestanden und  Ramesh, unserer Fahrer, seine Kompetenz gezeigt.

Die Fertigstellung des Personalwohnheims zieht sich durch den permanenten Regen und die kommenden Feiertage noch etwas hinaus. In einer Woche, nach Tihar, dem Lichterfest, werden die letzten Probleme behoben sein und die Mannschaft kann einziehen.

Durch den gefliesten Boden hat das Zentrum nochmals einen neuen Charakter bekommen und kann nun endlich richtig sauber gehalten werden. Es hat mich besonders gefreut, dass alles sehr ordentlich aussah und unsere Leute auf den Zustand des Gebäudes achten und pfleglich damit umgehen. Das Schloss in der Patiententoilette fehlte aber, es gab den üblichen Riegel zum Abschließen des Raumes. Da nur wenige unserer Dörfler ein Schloss kennen, Vorhängeschlösser sind die Regel, gab es Probleme, die eingeschlossenen Menschen wieder heraus zu bekommen. Das nur als kleine Anekdote.

 

Das Patientenaufkommen bleibt hoch, mit zunehmender Tendenz. Aus den Nachbarbezirken kommen Kranke mit Sammeltaxis oder besser Jeeps. Bishnu sieht im Schnitt 35-50 Patienten pro Tag, wenn deutsche Ärzte vor Ort sind, kommen 90-100 Patienten. So behandelten wir in

 

2012          3.527 Patienten

2013          3.767 Patienten

2014           4.301 Patienten

2015           9.910 Patienten   seit März in unserem neuen Zentrum

2016         10.910 Patienten   bis September 2016

 

Fünf Patienten erhielten eine Operation am offenen Herzen in Kathmandu, alle Eingriffe waren erfolgreich. Sechs schwangere Frauen konnten wir frühzeitig mit einer Kaiserschnittindikation in entsprechende Krankenhäuser schicken. Die Ultraschalldiagnostik war entscheidend. Diese Frauen und deren ungeborene Kinder wären bei der Geburt gestorben. Wir unterstützen die mittellosen Patienten finanziell bei erforderlichen Operationen.

Auf dem Weg nach BKT besuchten wir das Lumbini Medical College in Tansen. Wir werden mit dem privaten Krankenhaus eine enge Kooperation eingehen. In Zukunft werden alle Operationen und weitere Diagnostik in deren Haus erfolgen. Krishna arbeitet entsprechende Verträge aus. Sie schicken demnächst einen Dermatologen und einen Augenarzt nach BKT. Kataraktoperationen sollen in unserem OP durchgeführt werden. Sie möchten auch Medizinstudenten zum Hospitieren schicken. Diese Kooperation wird für alle Beteiligten gewinnbringend sein.

Besonders freut es mich, dass sich viele ärztliche Kollegen aus Deutschland zur Mitarbeit zur Verfügung stellen. So langsam bereitet es mir Schwierigkeiten, alle Ärzte unterzubringen. Eine Vorlaufzeit von 6-9 Monaten brauche ich. Es hat sich ein Team von 3 Gynäkologinnen etabliert, die sich um einen Standard nach westlichen Gesichtspunkten bemühen und unsere Hebamme entsprechend ausbilden.

In einer Woche kommt ein Zahnarzt zu uns, dann wird es besonders voll werden. Wir versuchen mindestens viermal pro Jahr solche zahnärztlichen Camps durchzuführen, damit in Zukunft die Zähne nicht immer nur gezogen werden müssen.

Unser Team vor Ort ist und bleibt hoch motiviert und versucht eine qualitativ hochwertige Medizin anzubieten. Sie wollen weiterhin viel lernen.

Nicht alles läuft rund. So ist das Kaffeeprojekt ins Stocken geraten. Durch einen Pilzbefall sind viele Pflanzen eingegangen. Ganga hat noch 600 Setzlinge im Gewächshaus, die aber niemand mehr will. Viele Farmer haben den Mut verloren, weiterzumachen. Sie hören nicht auf die Erfahrungen der Kooperative aus Baletaxar, die genau die gleichen Anfangsschwierigkeiten hatten. Durch den heftigen und langen Regen hat die Kartoffelernte in diesem Jahr ebenfalls gelitten.  

Dafür war die Gemüseernte erfolgreicher. Tomaten gab es in Hülle und Fülle, es lohnte sich sogar, diese trotz der Transportkosten in Tamghas zu verkaufen.

An eine Biogasanlage hat sich noch keine Familie heran getraut. Die Kosten von 200 US Dollar sind wohl doch zu hoch. Dafür werden wir versuchen, die Familien für die Solarkocher zu interessieren. Diese sind hoch effektiv und bezahlbar.

 

Eine ganz besondere Neuigkeit ist der Kontakt zur Universität von New Mexico in den USA. Dort arbeitet  Professor Alok K. Bohara, Ph.D, Department of Economics. Er kommt ursprünglich aus dem Nachbarbezirk von BKT und hatte unser Zentrum vor sechs Wochen besucht. Er war sehr beeindruckt. Er will ein Konzept für eine „micro health insurance for the Bajkateri community“ erarbeiten. Das finde ich sehr spannend, es könnte auf Dauer ein Meilenstein für die Selbstständigkeit des Zentrums sein, denn wir wollen das Zentrum in spätestens 10 Jahren der Gemeinde übergeben.

Also, Banjhakateri ist auf einem guten Weg. 

 

Nach einer kurzen Verschnaufpause in Kathmandu sind Krishna, Renu, unsere neue Mitarbeiterin, und ich nach Osten gefahren, in den Bezirk Dolakhar. Dort hat das Erdbeben von 2015 den größten Schaden angerichtet. Ich habe persönliche Beziehungen zu dem Dorf Bigu, das auf etwa 2.600 m Höhe liegt und beim zweiten Beben im Epizentrum lag. Mein verstorbener Freund Tshering Sherpa ist in dem Dorf geboren, wir hatten immer eine gute Zeit dort. Freunde von Tshering baten um Hilfe, da seit April 2015 nichts geschehen ist. Kein Politiker hat sich seither sehen lassen. Die Menschen leben in Bretter- und Wellblechverschlägen, fast alle jungen Männer arbeiten irgendwo im Ausland, damit die Familien überleben können. 99% der alten und schönen Häuser sind zerstört.

Die medizinische Versorgung von Bigu und den Nachbardörfern ist extrem schlecht. Das Gebäude des staatlichen Health Posts hat beim Erdbeben keinen Schaden genommen, trotzdem sieht es dort übel aus.
Wie so häufig fehlt es an allem. Der verantwortliche Health Assistant ist nie anwesend, kassiert sein Gehalt, betreibt aber eine Apotheke in der nächsten größeren Stadt (Singati). Eine junge Hebamme mit 5 monatiger Erfahrung hat er allein gelassen. Die übliche Situation in Nepal. Spannend war zu sehen, welche Unordnung große NGOs in solch einem Setting hinterlassen können. Vor drei Monaten hatten japanische Kardiologen ein einwöchiges Camp durchgeführt. Im Anschluss haben sie die nicht gebrauchten Medikamente, Katheter und was ein Kardiologe sonst noch braucht, dort gelassen. Diese Dinge liegen nun herum, verstauben und schimmeln vor sich hin, weil niemand etwas damit anfangen kann. Hinzu kommt später das Entsorgungsproblem.

Da wir grundsätzlich mit dem Staat nicht zusammenarbeiten, die Gründe liegen auf der Hand, haben wir uns anderweitig umgesehen.

 

Bigu hat seit 1937 ein buddhistisches Nonnenkloster als spirituellen Mittelpunkt. Diese Kloster wurde von dem Erdbeben völlig zerstört.

Zum Wiederaufbau konnten die Nonnen Lama Geshe Lobsang Gyaltsen als Helfer gewinnen. Er hat es geschafft, Gelder im Ausland einzuwerben. Der Wiederaufbau hat begonnen, stockt aber durch die Erdrutsche, die die Straße nach Bigu im Moment unpassierbar gemacht haben. Wir Drei hatten sofort ein gutes Gefühl für die Situation und die Stimmung an diesem Ort. Um es kurz zu machen: auf dem Gelände des Klosters werden wir den Bau eines kleinen Gebäudes finanzieren, den wir dann als HP nutzen wollen. Kalkulierte Kosten etwa 60.000 Euro. Zwei der Nonnen werden zur medizinischen Ausbildung nach Kathmandu gehen, die Schulkosten wird Brepal tragen. Die Nonnen werden in einem Kloster in Kathmandu wohnen und essen. Es scheint aber nicht so einfach zu sein, die geeigneten Nonnen zu finden, denn eine 10jährige Schulbildung ist die Voraussetzung, und die haben nur wenige. Zwei Nonnen, die in Frage gekommen wären, wollen lieber ihre theologische Ausbildung fortsetzen. Das Problem wird sich aber lösen lassen.

Der Baubeginn soll im Frühjahr 2017 erfolgen, der Arbeitsbeginn könnte der späte Herbst 2017 sein. Die weitere Fortbildung des medizinischen Personals soll in bewährter Weise durch Ärzte aus Deutschland erfolgen. Durch unsere Erfahrungen in BKT wissen wir ja, wie es geht.

 

 

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Banjhakateri im September 2015

5.30 Uhr. Welch ein Sonnenaufgang! Ich liebe diese Stimmung und den Blick ins Tal. Alles ist ruhig und der Tag kann beginnen. Noch ist das Tal durch Wolken verdeckt. Sie sehen aus wie eine große Wattedecke, die jemand über das Tal gelegt hat, als wolle er die Menschen einfach nur beschützen. Die Sonne steigt jetzt etwas höher, das Licht verändert sich, schiebt die Watte fast unsichtbar auseinander und gibt den Blick nach Tamghas frei. Welch ein Schauspiel! Die Natur stellt sich fantastisch dar. Unser Gesundheitszentrum steht an genau dem richtigen Platz, von der Sonne beschienen, mit guten Energien erfüllt. Hier lässt es sich leben und arbeiten.

Um 6 Uhr ist es dann schon vorbei mit der Ruhe. Die ersten Patienten kommen, um sich eine Nummer zu holen, damit sie ab 9 Uhr untersucht werden können. Diese Patienten mussten wir gestern fortschicken, denn mehr als 65 Patienten pro Tag können wir nicht behandeln. Sie haben dann irgendwo in Banjhakateri einen Platz zum Schlafen gefunden. Am Tag vorher konnten wir 7 wartende Personen in unserem Krankenzimmer unterbringen, die letzte Nacht war das Krankenzimmer allerdings von wirklich Kranken belegt. Die Menschen schaffen es jedoch immer noch irgendwo einen Platz zu finden. Viele von ihnen kommen von weit her, manchmal laufen sie 10 Stunden, um zu uns zu gelangen. Im Moment ist es nicht so kalt, dafür feucht und nass. Die Regenzeit will nicht enden.

Wenn ich die Entwicklung sehe, die unsere Arbeit und unsere Lebensumstände hier seit 2011 genommen haben, dann kann ich nur staunen. So viele  Menschen haben ihren Anteil daran, dass ich mich dafür einfach nur bedanken kann bei den vielen Spender in Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein, den Menschen aus Deutschland, die ehrenamtlich aktiv in Nepal tätig wurden, den Freunden, die uns in Deutschland bekannt machen... die Aufzählung könnte fortgesetzt werden. Besonders stolz bin ich auf unser nepalesisches Team, das vor Ort die Fahne hochhält und unermüdlich tätig ist, trotz all der widrigen Umstände des täglichen Lebens in Kathmandu und Banjhakateri, besonders nach dem Erdbeben im April. Nur durch unsere gemeinsamen Anstrengungen sind diese Arbeit und der Erfolg möglich geworden.

Um 9 Uhr beginnt die Arbeit.  Bis jetzt sind schon 48 Nummern vergeben, die ersten Patienten warten vor dem Untersuchungsraum, das heißt, sie warten schon drei Stunden. Durch die gute Organisation geht alles ruhig zu, von draußen hört man lebhafte Unterhaltungen und Kinder spielen. Man kann nun den Raum betreten ohne sich den Kopf zu stoßen, wie früher in der kleinen Lehmhütte. Es ist der erste Arbeitstag für mich in dem neuen Zentrum. Welch ein Unterschied zu den Vorjahren! Alles ist sauber, man kann sich ohne Probleme die Hände waschen, das diagnostische Spektrum ist mit dem Ultraschallgerät erweitert worden. Unsere Mitarbeiter sind hoch motiviert und wirken schon recht routiniert.

So gelingt es uns die Patienten gut zu untersuchen und sie vernünftig zu versorgen. Vor allem die schwangeren Frauen sind dankbar eine Ultraschalluntersuchung zu bekommen. Können wir ihnen mitteilen, dass alles in Ordnung ist, belohnt uns ein dankbares Lächeln. Immer wieder kommen Patienten mit Untersuchungsberichten von diversen Ärzten und bitten um eine Meinung meinerseits. Das Vertrauen in uns scheint sehr groß zu sein. Gelegentlich müssen wir Patienten zu weiterführenden Untersuchungen schicken. Diese Untersuchungen kosten Geld, was häufig nicht vorhanden ist. Auch hier können wir dank unserer Spender helfen.

Plötzlich steht Dhani Ram in der Tür und lädt zum Mittagessen ein. Es ist tatsächlich schon 14 Uhr. Dhani hat ein leckeres Dhal Bhat gekocht. Reis mit Linsensuppe und einem Gemüsecurry. An unserem großen Tisch sitzen jetzt 10 Personen.

Die Pause dauert nicht lang, denn von unserem Fenster aus sehen wir die wartenden Menschen. Nicht jeder Kommende ist wirklich sehr krank. Es gibt chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates, die der schweren Arbeit auf den Feldern geschuldet ist. Da kann man nur symptomatisch behandeln. Vor allem der Anteil der Frauen an diesen Erkrankungen ist groß. Sie tragen die Hauptlast der täglichen Arbeit und sind zudem häufig schwanger. Ihnen zu helfen tut auch uns gut. Ansonsten entspricht das Krankheitsspektrum häufig dem bei uns. Oft sehen wir Schnittwunden, verursacht durch eine kleine Sichel, die jedes Kind ab dem 12 Lebensjahr zum Grasschneiden bekommt. Ich sah gerade einen kleinen Jungen, der von einer Schlange gebissen wurde. Der Biss ist sehr schmerzhaft, lebensgefährlich verletzt ist er aber nicht.

Die Zeit vergeht weiterhin wie im Flug. Chandrika bringt plötzlich den letzten Patienten ins Behandlungszimmer. Das war Patient Nummer 70. Erst jetzt merke ich, wie anstrengend die Arbeit für uns alle war. Die Anspannung fällt ab und weicht der Müdigkeit.

Jetzt kommt die Arbeit für Dhani Ram und Sita. Sie putzen die Räumlichkeiten und machen Ordnung. Ich vertrete mir die Beine und laufe um das Haus. Dabei sammle ich die Tüten und den Müll auf, den die Patienten hinterlassen haben. Es ist nicht allzu viel, aber es nervt. Überall stehen Mülltonnen, einige Patienten scheinen diese aber nicht zu bemerken. Da müssen wir weiterhin unsere Aufklärungsarbeit leisten.

Um 18 Uhr wird es dunkel, unser gemütlicher Aufenthaltsraum lädt zum Ausruhen ein. Das Abendessen steht um 20 Uhr auf dem Tisch. Wir können im Team noch einige Dinge besprechen, zu denen wir tagsüber nicht gekommen sind. Zu lange darf es allerdings nicht dauern, denn irgendwann muss auch mal Schluss sein. Um 21 Uhr ziehen sich alle zurück, spätestens 30 Minuten später kann man uns schlafen hören. Ich glaube, wir sind alle zufrieden, zumindest kann ich das von mir behaupten. 

Florian und Maren Gottesleben aus dem Wendland sind inzwischen hier eingetroffen. Florian ist Arzt, Maren Physiotherapeutin. Mittlerweile kommen mehr als 100 Patienten pro Tag. Deshalb haben wir 2 Teams gebildet, um nicht alle Patienten auf den nächsten Tag vertrösten zu müssen. Krishna, unser Manager, hilft mir als Übersetzer und Bishnu arbeitet mit Florian zusammen. Die physiotherapeutische Arbeit von Maren wird super angenommen. Es ist toll, wie die Rücken- und Gelenksteifen auf ihre Behandlung reagieren. Sie hat auch Bishnu sehr helfen können, der nach seinem Unfall immer noch ein Handicap beim Laufen hat.

Die Qualität unserer Arbeit hat sich mittlerweile herumgesprochen. Der Patientenstrom reißt nicht ab. Medikamente mussten bereits schnell nachbestellt werden. Wir werden sehen, wie es weitergehen wird. Bis Ende Dezember 2015 wird das Zentrum ständig mit einem deutschen Arzt/einer deutschen Ärztin besetzt sein.

 

Ich muss mich immer wieder bei Ihnen allen bedanken. Ohne Ihre großzügige Hilfe und der hervorragenden Leistung unseres Teams in Nepal wäre all das nicht möglich.

 

Dhanyabad

 

Klaus Eckert

Unsere Arbeit nach dem Erdbeben

Über das unfassbare, aber zu erwartende Erdbeben ist schon viel geschrieben worden, ich reihe mich da nicht mehr ein.

Ich habe gerade ( 30.04.2015, 13 Uhr) mit Krishna telefoniert. Es gibt immer noch drei bis vier Nachbeben täglich bis zur Stärke 4 auf der Richterskala.  In Krishnas Viertel gibt es wenige Schäden an den Häusern, in seinem Haus sind lediglich einige Fensterscheiben gesprungen. Es sind eben Häuser, die von Wohlhabenderen mit Eisen und ausreichend Zement gebaut wurden. Die übliche Bauweise, die ausschließlich mit Ziegeln arbeitet, wird der Erdbebengefährdung in Nepal nicht gerecht.

 

Die großen NGOs fahren ihre Hilfsmaschinerie an, die aber wohl noch nicht so richtig in Gang kommt. Es würde alles noch sehr chaotisch aussehen, berichtete Krishna, aber den Bedürftigen werde geholfen.

 

Renu,  eine junge engagiert Frau aus dem Vorstand von Nepal Help, versucht privat eine medizinische Hilfe zu organisieren.  So haben sie und unser Gastarzt  Marko Schünemann aus Köln Medikamente gekauft und versuchen heute im stark betroffenen Bhaktapur zu helfen. Marko hat darüber hinaus eine Jeep Ladung Lebensmittel in Kathmandu gekauft, um diese in entlegene, zerstörte  Dörfer zu schicken und sie dort verteilen zu lassen.

Marko müsste morgen wieder nach Deutschland zurück fliegen.

 

Die Schulen bleiben für 14 Tage geschlossen. Unser ehemaliger Assistent Yamlal, der im Herbst mit der Ausbildung zum Medical Assistant beginnen möchte, floh zwischenzeitlich aus Kathmandu nach Butwal,  kommt morgenjedoch zurück, da der Vorbereitungskurs zur Eingangsprüfung am Sonntag beginnen soll. Krishna meint, dass in etwa einer Woche ein halbwegs normaler Alltag eintreten wird. Was sollen die Menschen auch sonst tun? Sie müssen arbeiten, Geld verdienen um überleben zu können. Das Trauern und Beweinen der toten Angehörigen gehört zwar dazu, kann aber nicht den Stellenwert einnehmen, den er unter normalen Umständen hat.

 

In Banjhakateri geht das Leben seinen normalen Gang. Das Erdbeben hat unsere Region verschont. Das soll uns ein Zeichen sein, so weiter zu machen, wie wir es geplant hatten. Im Moment wird ein Teil der Außenmauer erneuert. Sie war nach einem heftigen Regen abgerutscht, da das Fundament minderwertig war.

Ich habe Ganga angewiesen den Gemüseanbau zu intensivieren. Es ist zu erwarten, bzw. schon dazu gekommen, dass viele Menschen aus BKT, die in Kathmandu lebten, ins Dorf zurück kommen.  Vielleicht kommt es zu einer Verknappung der Lebensmittel. Da die heimkehrenden Menschen alles verloren haben, haben sie sicher kein Geld um sich Essen zu kaufen. Darauf sollten wir uns vorbereiten.

 

Das ist auch unsere Strategie für die kommende Zeit. Brepal bleibt in BKT und Umgebung mit seinen Hilfsaktionen. Wir haben das mit den Vereinsmitgliedern und Förderern ausgiebig diskutiert. Wir wollen die Notlagen, die mit dem Erdbeben verbunden sind, annehmen und versuchen zu helfen. Wenn wir dazu zusätzliches Geld benötigen, wird sich das schon auftreiben lassen. Auf den Spendenzug  jetzt aufzusteigen, wäre unredlich und auch schlecht zu vermitteln.

 

Das Patientenaufkommen nach unserer Eröffnung ist enorm. Carola Kubucki war als Gynäkologin die erste deutsche Ärztin, die zur Ausbildung von Bishnu und Laxmi nach BKT kam. In 10 Tagen sahen sie mehr als 500 Frauen. Laxmi ist jetzt in der Lage Pessare bei Frauen mit einer Gebärmuttersenkung  zu legen, Bishnu kann wesentliche Dinge in der Ultraschalldiagnostik von Schwangeren erkennnen.

 

Als der Internist Marko Schünemann kam, riss der Patientenstrom nicht ab. Auch nach seiner Abreise hat Bishnu viel Arbeit. In der Woche vor dem Erdbeben sah er 340 Patienten. Das zeigt, wie wichtig unsere Arbeit in Banjhakateri ist. Auch aus den umliegenden Bezirken kommen die Menschen, da sie bei uns qualitativ hervorragend und liebevoll behandelt werden. So muss es in dieser für Nepal schweren  Zeit weiter gehen. Wir haben uns eine Aufgabe gestellt, die es immer wieder neu zu überdenken gilt, die immer neue Herausforderungen stellt, aber letztendlich wollen und können wir Menschen helfen, die es verdient haben und die für ihr Leid wenig können.

 

Im Gespräch mit Johanna Hummel und Michael Kruckenberg haben wir beschlossen das Kaffeprojekt zu intensivieren. Etwa 20% der Kaffeepflanzen hatten einen Pilz und sind abgestorben, diese werden den Bauern kostenlos ersetzt. Mit Hilfe von Experten wird eine eigene Kaffeezucht aufgebaut, es erfolgen neue Trainings, da weitere Bauern motiviert sind mit dem Kaffeeanbau zu beginnen.

 

Zwei Geschwisterkinder mit einer Glasknochenkrankheit und schlimmen Deformitäten nach Brüchen beginnen den Unterricht in einem Internat in Thamgas.  Die Finanzierung hat eine ärztliche Kollegin aus Deutschland übernommen. So können die Kinder in Zukunft den Kopf zum Arbeiten gebrauchen, da ihr Körper wenig belastbar ist.

 

Wie man sieht, Brepal ist an der Seite der Bedürftigen und wird es bleiben.

 

Namaste

Klaus Eckert  

 

 

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Wir haben es geschafft

Am 13.03.2015 wurde unser neues Zentrum eingeweiht.

Nach 16 Monaten Bauzeit ist uns diese Meisterleistung gelungen. Jeder Ziegel, Zement, Fliesen, Glasscheiben etc. musste mühsam an die Baustelle gebracht werden. Allein 160 Treckerladungen Sand wurden benötigt. Die Dachkonstruktion musste zweimal verladen werden, da der Trecker sonst nicht den Berg hinauf gekommen wäre. Über die Bautätigkeit könnten wir ein eigenes Buch schreiben. Bauen in Deutschland ist nicht gerade einfach, in Nepal war das eine Herausforderung.

Besonders gefreut hat uns die Mithilfe der Dorfbewohner. Sie haben viele Stunden unentgeltlich Hilfe geleistet, zum Beispiel bei der Verlegung unserer 2,4 km langen Wasserleitung.

Wir haben eine eigene Quelle, die uns genügend sauberes Wasser zur Verfügung stellt. Die unmittelbaren Nachbarn profitieren auch davon.

Die Photovoltaik Anlage liefert  sauberen Strom, falls die Sonne einmal nicht scheint, hilft ein Dieselgenerator. Er braucht etwa 1,5 l pro Stunde.

 

Bishnu erhält zurzeit eine Sonographieausbildung durch eine deutsche Gynäkologin und im Anschluss wird er das internistische Schallen lernen. Grundbegriffe darüber wurden Bishnu bereits in unserem Partnerkrankenhaus Dhulikhel vermittelt.

 

Seit der Einweihung kommen täglich 50 - 60 Patienten, die drei Betten im stationären Bereich sind immer belegt. Nicht nur Patienten aus unserem Dorf, sondern auch Menschen aus den Nachbarbezirken bitten um Hilfe. Wir hatten uns schon gedacht, dass die Arbeit zunehmen würde, mit so einem Ansturm aber hatte niemand gerechnet.

 

Im Mai wird zum ersten Mal auch ein dermatologisches Healthcamp stattfinden.    

 

Freuen Sie sich bitte mit uns. Die Bilder in der Fotogalerie geben ein lebendiges Bild von unserer Einweihungsfeier.

 

In der nächsten Zeit erhält diese Seite weitere Updates.

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Ein Preis für unseren Kalender


Mitte Januar erhielten wir die aufregende Nachricht, dass unser Kalender für den gregor international calender award nomiert worden war.

Es waren 987 Kalender aus Deutschland, dem europäischen Ausland sowie aus Japan und Israel eingereicht worden. Am 22. Januar fand dann die große Preisverleihung im Haus der Wirtschaft in Stuttgart statt.

Insgesamt wurden 59 Preise vergeben. Darüber hinaus erhielten weitere 27 Kalender die Auszeichnung "Nominiert".

Das Qualitätsniveau der eingereichten Kalender sei in diesem Jahr besonders hoch gewesen, hieß es von Seiten der Jury.


Unser Kalender "Nepal 2015 von Kathmandu nach Banjhakateri" wurde von der Jury mit Bronze ausgezeichnet.

Sebastian Bullinger, der die phantastischen Fotos gemacht hatte, schrieb uns: "Es ist dies ein Verdienst aller, die ehrenamtlich mitgeholfen haben. Mein besonderer Dank geht an Melanie Sonnenschein, E620 (Konzept, Design, Illustration) und an Nora Maier Kultur- und Sportevents (Marketing, Vertrieb).

Der Erlös von über 9.000 Euro geht an den Verein Brepal e.V.. Mit dem Geld werden spezialisierte Operationsteams in Banjhakateri finanziert. Das bedeutet eine wesentliche Verbesserung der medizinischen Versorgung der Patienten in der Dorfgemeinschaft."


Die Ausstellung der besten Kalender kann im Haus der Wirtschaft, Willi-Bleicher-Straße 19 in Stuttgart bis zum 15.Februar 2015 täglich besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Danach gehen die Kalender vom 19. Februar bis zum 22. März 2015 nach Karlsruhe ins Regierungspräsidium.


Leider ist der Kalender schon ausverkauft! Handgemachte Fine Art Prints ausgewählter Kalendermotive werden ab sofort unter www.dawanda.com/shop/Sebastian-Bullinger angeboten. Weitere Informationen zum Kalender: www.sbullinger.de/nepal2015


Brepal gratuliert Sebastian und seinem Team zu diesem großen Erfolg! Wir sind stolz und dankbar für Euren enormen Einsatz.

Wer mehr über diesen Preis erfahren möchte, kann die dazu gehörende Webseite besuchen:

www.gregor-calendar-award.com.

 

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Verbrennungsanlage fertiggestellt

Das Foto zeigt die fertiggestellte Müllverbrennungsanlage für Banjhakateri. Ein Team der "Technik ohne Grenzen" aus Nürnberg reiste für die Errichtung vom 6. 11. bis 7. 12. 2014 ins Dorf. Die jungen Ingenieure Franziska Weeger, Stefan Adler und Jonas Schlund konstruierten und bauten die Ofenanlage samt  Überdachung. Gut zu erkennen ist die große Tafel, auf der die Anleitung zur Befüllung und Verbrennung genau beschrieben wird.

Zusätzlich zum Ofen wurde ein "wasteyard" mit Sammelboxen für den Müll gebaut, da das Sortieren und trockene Lagern des Mülls Voraussetzungen für die erfolgreiche Verbrennung sind.

Mit den Mitarbeitern des Zentrums wurden zahlreiche praktische und theoretische Schulungen zu den Themen Müll und Verbrennungsofen durchgeführt. Außerdem wurden auch die Schulen im Dorf besucht, um den Kindern die Probleme mit Müll zu erläutern.

Wir danken den drei Technikern für ihren erfolgreichen Einsatz vor Ort!

 

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Es geht voran

So weit sind wir nun schon mit unserem Neubau. Das Dach und die Fenster sind montiert, so dass der Monsunregen draußen bleibt.

Innen gibt es allerdings umso mehr zu tun. Die sanitären Installationen, die Elektrik, das Abhängen der Decke, das Fliesen, Malen und die Einrichtung gehen langsam voran. Zurzeit ist Klaus Eckert mit Krishna, unserem Koordinator, für einige Wochen in Banjhakateri, um diese abschließenden Arbeiten zu koordinieren. Mehr Informationen lesen Sie hier nach seiner Rückkehr aus Nepal.

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Müllverbrennungsanlage für Banjhakateri

Die Hilfsorganisation "Technik ohne Grenzen" wird für unser Dorf eine kleine Müllverbrennungsanlage bauen. Wir trafen die Verantwortlichen in Nürnberg und waren begeistert von ihrem gut organisierten Engagement. Drei sehr junge angehende Ingenieure werden im September nach Nepal reisen, um in Banjhakateri einen Ofen aufzubauen, der vor allem für die Abfälle gedacht ist, die bei der medizinischen Versorgung im Gesundheitszentrum anfällt. Da solch eine Anlage eine Mindestmenge an Müll benötigt, um sinnvoll betrieben zu werden, wollen wir allerdings auch die Dorfbewohner animieren, ihren nichtorganischen Müll zu uns zu bringen.

Mehr über dieses Projekt und die Organisation "Technik ohne Grenzen" finden Sie auf deren Webseite http://technik-ohne-grenzen.org/index.php?id=111

Modell des Verbrennungsofens für Banjhakateri

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Reitturnier in Elmlohe

Dr. Jacques de Boer spendete Brepal ein Hindernis, das beim internationalen Reitturnier in Elmlohe zum ersten Einsatz kam. In der Pause des Turniers wurde Klaus Eckert interviewt und konnte über unsere Arbeit in Banjhakateri berichten.

Das Hindernis soll auch in Zukunft bei verschiedenen Turnieren verwendet werden und das Interesse an unserem Projekt verstärken.

Hier Klaus Eckert gut gelaunt beim Interview.

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Das Kalenderprojekt

Der Fotograf Sebastian Bullinger kam im Frühjahr nach Banjhakateri. Er besuchte dort seine Freunde Michael Kruckenberg und Johanna Hummel, die mehrere Monate großartige Arbeit im Dorf geleistet haben. Lesen Sie dazu auch in ihrem Blog

www.notesfromasia.de

Sebastian reiste mit seinem Fotoequipment an und machte einzigartige Bilder von der Landschaft und den Menschen dieser Gegend. Aus diesen Fotos entstand ein großformatiger Kalender, den Sebastian für Brepal kostenlos erstellte und nun drucken lassen will. Wie die Bilder aussehen, können Sie in einer PDF Datei auf seiner Webseite anschauen.

Nach Abzug der Druckkosten geht der gesamte Gewinn aus den Verkäufen an Brepal und steht damit dem Projekt in Banjhakateri zur Verfügung.

 

Informationen zum Kalender:

Größe: Din A2, 59,5cm x 39,5cm

Papie: ungestrichen 170gr/m2, 15 Seiten

Kalendarium-Fahnen: transparentes Papier

Druck: hochwertiger Offset 4C Farbdruck

Bindung: Wire-O handgebunden

Sprache: Englisch & Deutsch

 

Mehr Informationen und Bestellungen:

Sebastian Bullinger

0711-12 25 33 42

mail@sbullinger.de

www.sbullinger.de

 

Für Unternehmen bieten wir ab einer Auflage von 25 Stück den Eindruck eines Firmenlogos mit an. Der Kalender ist durch seine Zweisprachigkeit Englisch und Deutsch international einsetzbar.

 

Gerade gegen Ende des Jahres ist dieser Kalender ein wunderbares Weihnachtsgeschenk und wir hoffen, dass er vielfach verkauft werden wird. Damit wir wissen, wieviele Kalender gedruckt werden können, ist eine rechtzeitige Bestellung sehr hilfreich.

Banjhakateri sagt Danke!

Banjhakateri under construction

Ich schreibe die heutigen Neuigkeiten an einem See in Nordnorwegen in entspannter, ruhiger Atmosphäre und freue mich, dass ich diese Reise machen kann, obwohl die Bautätigkeit in unserem Dorf sich in vollem Gang befindet und der Monsun schon begonnen hat. Das wunderbare nepalesische Team und gute Freunde aus Deutschland, die uns helfen, halten mit ihren Fähigkeiten die Dinge in Nepal am Laufen und ermöglichen mir diese Freiheit. So befindet sich zurzeit Sonja Sherpa, eine Architektin aus Miesbach, in Banjhakateri, um die Bautätigkeit zu kontrollieren.

 

Mit besonderen Anstrengungen gelang es den Arbeitern die Metallkonstruktion für das Dach und die Wellblechelemente ins Dorf zu transportieren. Der Monsun setzte in diesem Jahr schon sehr früh ein und machte einige Teilstücke der Straße zu uns unpassierbar. Es kam zu Schlammlawinen, die besonders gefährlich sind. 200 Männer aus dem Dorf schafften es dann jedoch, den Weg wieder befahrbar zu machen, so dass die Trecker mit den großen Anhängern wieder eingesetzt werden konnten. Es ist nicht selbstverständlich in Nepal, die Notwendigkeit von Hilfeleistung einzusehen und dann so uneigennützig zu helfen. Für unser Projekt war es wichtig, dass unser Haus das Dach noch vor der Regenzeit bekam. Jetzt können alle Innenausbauten im Trockenen durchgeführt werden und die Bauarbeiter haben keine nasse Unterkunft. Wir nutzen nun jeden Tag, um alle Materialien an die Baustelle zu bekommen, denn in 2-3 Wochen werden die Wege unpassierbar werden, dass Dorf wird dann für einige Wochen nicht mehr zugänglich sein. Die Wege nach Banjhakateri werden vom Distrikt erst wieder nach dem Ende der Regenzeit befahrbar gemacht. Also, unser aller Dank gilt den fleißigen Helfern für deren unentgeltliche Mitarbeit!

 

Sonja Sherpa zeigte sich voller Anerkennung für die Arbeit, die bisher in Banjhakateri geleistet wurde. Sonja kennt Nepal seit 20 Jahre und lebte viele Jahre mit ihrer Familie in Kathmandu. Insofern hat mich ihre positive Einschätzung sehr beruhigt. Sie lobte besonders Krishna Dhakal, unseren Manager vor Ort. Ohne ihn wäre unsere Arbeit kaum möglich. Er ist 24 Stunden präsent und immer in B., wenn es notwendig wird. Krishna ist wirklich außergewöhnlich. Wir haben 1-2x pro Woche Kontakt per Skype und natürlich jederzeit per Mail. Er ist integer, was wichtig ist, da er auch das Geld verwaltet und alle anstehenden Rechnungen zu zahlen hat. Bei der in Nepal herrschenden Korruption und Eigennützigkeit ist Vertrauen einer der Pfeiler unserer Zusammenarbeit.

Das war der positive Teil dieser News.

 

Leider erlitt unser ärztlicher Leiter Bishnu vor 5 Wochen einen schweren Motorradunfall und brach sich dabei den linken Unterschenkel offen und kompliziert. Er wurde operiert und muss nun einen Gips für die nächsten Wochen tragen, dann folgt die Reha. Inzwischen kann ich sagen, dass alles gut aussieht und er wieder gesund werden wird. Bishnu  wird uns aber sicher bis September fehlen. Das war ein Schock für uns alle und der erste Rückschlag, den dieses überaus erfolgreiche Projekt hinnehmen musste. Leider konnten wir bis jetzt noch keinen adäquaten Ersatz finden, so dass der Health Post im Moment geschlossen ist. Laxmi, unsere Hebamme, hält die Stellung, teilt die Medizin für die Dauermedikationen aus und kümmert sich um die Schwangeren und die Impfungen. Wir versuchen weiterhin einen Ersatz für Bishnu zu finden. Leider mussten inzwischen auch Johanna und Michael nach 6 monatiger Tätig abreisen, und ich bin zurzeit nicht in der Lage die Lücke, die durch Bishnus Unfall entstanden ist, zu füllen.

 

Michaels Kaffeeprojekt wird sehr gut angenommen. Es wurden 1.000 weitere Kaffepflanzen angebaut und unser Experte Ganga berichtet von einer richtigen Euphorie im Dorf. Wer von diesem Projekt mehr erfahren möchte, schaut bitte auf die Webseite von Johanna und Michael http://www.notesfromasia.de/the-project/projekt-cash-crop-kaffee-in-bkt/

 

Um Brepal herum hat sich ein gutes Team gebildet von Menschen mit tollen Ideen und Initiativen, so dass ich auch endlich mal Urlaub machen konnte, ohne immer verfügbar sein zu müssen. Im Mai traf sich z.B. eine Gruppe von Lehrern aus Bremen und sogar vom Niederrhein. Sie wollen versuchen den drei Schulen im Dorf zu helfen. Ich hatte in einem Zeitungsartikel in Bremen den Wunsch geäußert, dass es wünschenswert wäre, wenn man dem Dorf auch bei der Bildung der Kinder helfen könnte. Im Oktober fahren 2 Lehrer ins Projekt um erste Kontakte aufzunehmen und ein eventuelles Konzept zu erarbeiten.

Johanna und Michael werden ihre Erfahrungen in Banjhakateri sicher gewinnbringend mit weiteren Interessenten teilen.

Desweiteren habe ich Kontakt aufgenommen mit den Technikern ohne Grenzen. Sie werden uns helfen ein Müllkonzept für den Health Post zu entwickeln, darin wird auch der nichtverwertbare Abfall des Dorfes eingeschlossen sein. An eine entsprechende Müllverbrennung ist gedacht. Die Techniker haben einschlägige Erfahrungen in Afrika gemacht und sind an Nepal sehr interessiert.

http://www.technik-ohne-grenzen.org/index.php?id=111

 

Hinweisen möchte ich noch auf die Arbeit von Sebastian Bullinger. Er war im Herbst 2013 im Dorf, siehe Link http://www.sbullinger.de/blog.html  Sebastian wird für Brepal einen Fotokalender für 2015 erstellen, der etwas Besonderes ist. Der Erlös aus dem Verkauf kommt ausschließlich unserem Projekt zugute. Zu gegebener Zeit werden wir auf dieser Seite eine Information zum Kauf des Kalenders geben. Ich würde mich freuen, wenn er von möglichst Vielen gekauft werden würde.

 

Klaus Eckert

Juni 2014

  

 

 

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Neues vom Bauen

Es hat etwas länger gedauert, bis wir diese Rubrik unserer Seite auf den aktuellen Stand gebracht haben. Inzwischen ist enorm viel passiert und der Neubau nimmt immer deutlichere Formen an. Hier geht es zum Bericht...

 

Und hier geht es zu den Bildern in der Galerie...

 

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Der Neubau

Der Neubau kann endlich beginnen. Die neuesten Informationen dazu gibt es hier...

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Mit dem Auto nach Nepal

Zwei mutige junge Leute haben sich auf einen ungewöhnlichen Weg nach Banjhakateri gemacht: Johanna Hummel, angehende Kinderärztin, und Michael Kruckenberg, Betriebswirt. Die beiden brachen Ende August mit Ihrem Toyota Landcruiser auf, um auf dem Landweg nach Banjhakateri zu gelangen. Dort wollen sie für mehrere Monate unser Gesundheitsprojekt vor Ort unterstützen.

 

Johanna und Michael lassen uns mit ihrer Internetseite www.notesfromasia.de hautnah an ihren Erlebnissen auf dem weiten Weg nach Nepal teilnehmen.

Wir begeiten ihre lange, abenteuerlich Reise mit Herzklopfen und wünschen Ihnen gutes Geleit und allzeit gute Fahrt!

Danke für Euren Einsatz, Johanna und Michael!

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Neues aus Banjhakateri

 

Alles, was sich zu lange hinschleppt, ehe es zu etwas nur irgend Sichtbarem wird, verliert an Interesse.

Wilhelm von Humboldt

 

Lange dauerte es, Entwürfe für das neue Gebäude zu erstellen. Sophia Nolte, eine junge Architektin aus Münster, war im November mit uns im Projekt in Banjhakateri. Mithilfe ihres Sachverstands und meiner Erfahrungen in Nepal ist dieser erste Vorentwurf entstanden.

Mehr zum Bauvorhaben und zu anderen Neuigkeiten verfolgen Sie hier...

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Golfturnier für Brepal

Rainer Krone 3. von links sitzend
Rainer Krone 3. von links sitzend

Rainer Krone, geschäftsführender Gesellschafter von Krone Filtertechnik GmbH, veranstaltete zugunsten Brepals am 3. Juni ein Golfturnier im Golfclub Verden.

Unter den 76 Teinehmern waren auch 19 sogenannte "Teaching Pros", d.h. unterrichtende Profis, aus der nördlichen Region dabei. Das überwältigende Ergebnis: für Brepal gab es eine Spende von 3.500 Euro!

Wir danken der Krone Filtertechnik GmbH und insbesondere Rainer Krone herzlich für sein Engagement und gratulieren Ihm zudem zur Wahl als "Achimer Unternehmer des Jahres 2013"!

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Das Geschäft mit der Medizin in Nepal

Ich habe selten so viele Krankenhäuser gesehen wie in Kathmandu. Es sind häufig große, glitzernde Gebäude mit ähnlich großen Werbeplakaten, auf denen die Leistungen angeboten werden. Schaut man einige Jahre später nach diesen Häusern, so sind plötzlich Kaufhäuser oder Bürokomplexe daraus geworden. Was soll das? - habe ich mich zu Anfang gefragt. Hier geht es weiter...

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Kommunikation in Nepal

Was ist die erste Handlung eines Nepalesen, nachdem er erwacht ist? Er stellt sein Handy an! Hier weiterlesen...

 

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Ein Tag im Dorf

Unser Gästehaus ist - euphemistisch ausgedrückt - die Oberwohnung einer Lehmhütte in Banjhkateri. So lebe ich und erlebe ich den Tagesablauf der Dorfbewohner hautnah. Nichts bleibt verborgen, denn eine Intimität und ein individuelles Leben gibt es nicht. Hier weiterlesen...

 

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Brepal im Deutschen Ärzteblatt

Im Deutschen Ärzteblatt erschien ein Artikel über Dr. Klaus Eckerts Arbeit in Nepal.

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Besuch in Banjhakateri im Herbst 2011

Die Anreise nach Tamghas war wie immer recht beschwerlich, jedoch ohne nennenswerte Komplikationen. Krishna und ich fuhren in einem Minibus eines privaten Unternehmens mit zwanzig anderen Reisenden. In Tamghas gibt es ein Hotel mit akzeptablem Standard, in dem wir übernachteten.

Die Weiterreise mit einem lokalen Jeep gestaltete sich schwieriger. Weiterlesen hier...

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Zahnarzt in Banjhakateri

Vom 16. 11. bis zum 24. 11 waren der Zahnarzt Emmo Martin und Annemarie Butz als Dental Assistentin in Banjhakateri im Einsatz.

Klaus Eckert hatte die beiden zufällig in Kathmandu kennengelernt. Emmo, Zahnarzt im Ruhestand hatte mit seiner mobilen Behandlungsstation schon viele Einsätze in ländlichen Gebieten Nepals gemacht und er und Anne erklärten sich spontan zu einem Besuch in unserem Gesundheitszentrum bereit. Wir danken den beiden herzlich für Ihren Einsatz.

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Projektbeginn

Im August 2011 nahmen wir die Arbeit in dem Community Health Center auf.

 

Duch eine großzügige Spende waren wir in der Lage, die Erstausstattung und die notwendigen Instrumente für das Zentrum zu kaufen. Die meisten Dinge waren in Kathmandu verfüg- und bezahlbar. Auch alle benötigten Medikamente konnten dort gekauft werden. Krishna und Bishnu haben sich als gute Geschäftsleute bewährt und entsprechende Rabatte aushandeln können. Wegen der schlechten Witterungsverhältnisse (anhaltender Monsun) verzögerte sich die Abreise nach Banjhakateri. Vor 10 Tagen machten sich dann Krishna und Bishnu mit 500 kg Gepäck auf den langen Weg.

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Brepal e.V.

KSK Syke-Barrien

 

IBAN:

DE52 2915 1700 1011 0918 71

SWIFT-BIC:

BRLADE21SYK

Spenden sind steuerlich absetzbar.

 

ENTWEDER - ODER

 

Wir können was bewegen,

wir können es auch lassen.

Wir können Liebe geben,

genauso wie wir hassen.

 

Wir können viele Sachen

tagtäglich neu entscheiden,

ob wir im Leben lachen

oder am Leben leiden,

 

ob wir ganz unauffällig

uns mäuschenstill verhalten

oder etwas rebellisch

die Zukunft neu gestalten,

 

ob wir bei schrillem Unrecht,

das wir mit anseh'n, schweigen

oder mit den Betrog'nen

auf Barrikaden steigen.

 

Wird uns etwas genommen,

so bleibt selbst dann die Wahl,

wie lange wir festhalten

an Unglück oder Qual.

 

Wir werfen Licht und Schatten

in unsrer Lebenszeit

und weder Hell noch Dunkel

bleibt bis in Ewigkeit.

 

Wir haben freie Auswahl

beim Ja so wie beim Nein,

doch wer sich nicht entscheidet,

kann nicht lebendig sein.

 

Renate Eggert-Schwarten

www.passendegedichte.de