Loting/Bigu 2024


Nach einer enorm kurzen Bauzeit von zehn Monaten wurde das Zentrum am 13. Oktober 2023 feierlich eröffnet. Zur Einweihung kamen etwa 700 Bewohner aus Loting und aus Kathmandu kam der Sprecher des Parlamentes von Nepal.

 Wir haben uns zu einer einfachen Bauweise entschieden, die dem Grundstück und der Landschaft angepasst ist.

Das L-förmige Gebäude ist der Privatbereich des Zentrums mit Räumen für die Mitarbeiter und unsere Gastärztinnen und -ärzte,Toiletten und einem großen Aufenthaltsraum. Das linke kleinere Gebäude ist die medizinische Ambulanz. In dem größeren Gebäude auf der gleichen Ebene befindet sich das Labor, ein Patientenzimmer für stationäre Aufenthalte, das Geburtszimmer, das Behandlungszimmer für den Zahnarzt, ein Lagerraum und das private Zimmer für die Familie unseres Health Assistenten Bijaya Lama.

 

Wir haben jetzt optimale Voraussetzungen den bedürftigen Menschen eine gute Diagnostik und Therapie anzubieten. Der Einzugsbereich unseres Zentrums ist sehr groß. Aus der nächstgrößeren Stadt Singati kommen Patienten zu uns, denn die Straße von Singati führt direkt an uns vorbei und wir sind mit dem Bus zu erreichen. Die Stromversorgung ist nahezu störungsfrei, die Internetverbindung könnte besser sein, denn auch hier versuchen wir aus Deutschland per Telemedizin zu helfen. Wir haben die volle Unterstützung der Verantwortlichen aus dem Dorf und dem Distrikt.

 

Bigu/Loting 2022


Offizielle Übergabe des Hauses an Nepal Help.

Bijaya (Health Assitant), seine Frau Nisha (Helferin) und Anju (Hebamme) aus Bigu werden mit der Arbeit im Februar 2023 beginnen.

Das Kloster Bigu hat nach dem Erdbeben seinen Glanz zurück bekommen.

Wir werden den dortigen Health Post einmal pro Woche öffnen um die chronisch Kranken dort zu betreuen. Diese Abmachung fand die Zustimmung aller Verantwortlichen.

Bigu 2020


Der Gesundheitsposten am Kloster Bigu liegt auf 2.600 m Höhe und ist nicht ganz leicht zu erreichen. Außerhalb der Regenzeit fährt ein Bus aus Kathmandu zu uns, mit dem dann auch Patienten zur Behandlung kommen. Ansonsten müssen die Menschen laufen. Um auch die Bevölkerung aus dem weiteren Umfeld zu erreichen, haben wir im September 2019 und im März 2020 ambulante Camps durchgeführt. 

2019 besuchten wir die Gemeinden Loting und Bulung, die etwa 1.000 Höhenmeter tiefer gelegen sind. Wir arbeiteten mit nepalesischen Organisationen zusammen, die sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch an den Kosten beteiligten. Deutsche Ärzte und ein Zahnarzt von Desoca e.V. waren ebenfalls dabei. So wurden insgesamt 900 Kranke behandelt. Ein spezielles Team war für ein Aufklärungsprogramm zu gesundheitsrelevanten Themen engagiert worden. 

 

Im März 2020 wurden aufgrund der starken Nachfrage weitere ambulante Camps in Loting und Laduk durchgeführt.

Hier die Bilanz:

  • 1.375 Patienten wurden insgesamt gesehen
  • 49 TB Tests durchgeführt
  • 50 Frauen mit gynäkologische Problemen gesehen
  • 460 Augenuntersuchungen durchgeführt
  • 258 Zahnbehandlungen erfolgten
  • 113 Menschen benötigen eine Kataraktoperation
  • 115 Ultraschalluntersuchungen wurden durchgeführt
  • 590 Brillen wurden verteilt
  • 133 physiotherapeutische Behandlungen fanden statt

Das gesamte Team einschließlich der Kochmannschaft umfasste 29 Personen.

Von den Gemeinden Loting und Laduk wurden wir in hervorragender Weise unterstützt. In Loting bekamen die Kinder drei Tage unterrichtsfrei, da wir das Schulgebäude zum Behandeln und Wohnen nutzten. Laduk stellte uns den neu erbauten Health Post zur Verfügung. 

 

Patienten mit einem Katarakt sollten an den letzten zwei Tagen von einem nepalesischen Augenarzt operiert werden. Leider kam es nicht dazu, da der Vater des Augenarztes verstarb. Nach der Trauerphase hätte das Camp dann durchgeführt werden sollen, das allerdings verhinderte das Corona Virus. Jetzt müssen wir einen geeigneten Zeitpunkt nach der Krise abwarten. 

 

Das erste Health Camp führten wir in Loting durch, auch um die Gegend und die Menschen kennen zu lernen, denn die Gemeinde wünscht sich einen eigenen Health Post unter unserer Leitung. Die Einwohner waren so überzeugend, dass wir ihren Wünschen entsprechen wollen. Das Dorf Loting liegt auf etwa 1.600m Höhe, und es leben etwa 15.000 Menschen in seinem unmittelbaren Einzugsbereich. Das Dorf ist per Bus zu erreichen, die Straßen sind auch während der Regenzeit passierbar. Wir bekommen kostenlos ein optimales Grundstück mit einem darauf stehenden Gebäude, welches sich für unsere Zwecke umbauen lässt. Ein Ambulanzauto wird an unserem Haus stationiert werden. In Kenntnis all dieser Fakten wurde das Grundstück von Sonja Sherpa und einem nepalesischen Ingenieur vermessen. Erste Zeichnungen und Überlegungen wurden noch an Ort und Stelle erstellt. Sonja ist Architektin und hat mehr als 20 Jahre in Nepal gelebt. Sie ist die erste Vorsitzende der "Freunde Nepals" aus München.

Auch das Bauvorhaben muss nun allerdings einige Zeit warten, bis die Coronakrise überwunden ist.

Bigu 2018


Am 27.März 2018 wurde der neue Health Post in Bigu feierlich eröffnet. Die Nonnen zelebrierten eine Medizinbuddha Puja, Geshala Lobsang leitete das buddhistische Ritual. Für uns alle waren das bewegende Momente.


Wir haben drei schöne und praktikable Räume, in denen es sich gut arbeiten lässt. Prem (HA) und Sapna (Hebamme), sind kompetente Mitarbeiter dort. Menuka, eine junge Frau aus Bigu, kümmert sich um das Essen und reinigt das Haus. Sie ist enorm fleißig und passt gut zu uns. Desoca e.V. hat seinen Raum mit der gleichen Dentaleinheit wie in Banjhakateri ausgerüstet und schickt nun auch Zahnmediziner/innen hierher. Das Zentrum wird sehr gut angenommen, wenngleich die Patientenzahlen geringer als in BKT sind. Im Jahr 2018 sahen wir 4.221 Patienten und bis zum August 2019 3.029 Menschen, die unserer Hilfe bedurften.


Das Gesundheitszentrum befindet sich nun im Prozess des Anerkennungsverfahrens durch die staatlichen Stellen. Man ist uns dankbar, dass wir uns so weit in die Peripherie gewagt haben. Singathi als erste medizinische Anlaufstation ist in der Regenzeit mit dem Auto nicht zu erreichen, der Fußmarsch dauert etwa fünf Stunden. Als Gesunder ist das schon eine starke körperliche Belastung, wenn man krank ist kaum zu schaffen.

 

Daher werden wir im Frühjahr 2019 ein zweites Gebäude bauen lassen. Es wird uns eine bessere Möglichkeit geben, Patienten über Nacht zu betreuen. Zur Verbesserung der medizinischen Diagnostik bekommen wir ein Labor wie in Banjhakateri.

 

Im November 2019 bieten wir darüberhinaus mobile Camps in den Seitentälern. Florian Gottesleben (Internist) und Gerd Korves (Zahnarzt) machen den Anfang. Das ist eine logistische Herausforderung für das gesamte Team. Aufgrund der einfachen hygienischen Verhältnisse wird eine Zeltunterbringung für alle Beteiligten notwendig sein.

 

Ein Augencamp ist für Ende November 2019 vorgesehen. Geplant sind etwa 100 Kataraktoperationen. Patienten, die lediglich eine Brille brauchen, können wir dank der Zusammenarbeit mit der NGO „Ein Dollar Brille“ auch versorgen.

Die Anfänge in Bigu


Bigu liegt nordöstlich von Kathmandu, etwa acht Stunden mit dem Auto entfernt auf 2.500m Höhe, nahe der Grenze zu Tibet. Es leben dort ausschließlich Buddhisten der Ethnien Sherpa und Tamang.

 

99%  der Häuser in Bigu wurden bei dem zweiten Erdbeben im Mai 2015 zerstört. Das Dorf  lag im Epizentrum. Klaus Eckert wurde 2016 von den Verantwortlichen des Dorfes um Hilfe gebeten, da sich seit dem Desaster 2015 niemand um die Not der Menschen gekümmert hatte. Kein Politiker aus Kathmandu ließ sich dort sehen. Die Menschen lebten in Bretter- und Wellblechverschlägen, fast alle jungen Männer arbeiteten irgendwo im Ausland, damit die Familien überleben können. Und das ist immer noch der Stand im Dezember 2017, also zweieinhalb Jahre nach dem Erdbeben.

Häuser vor und nach dem Erdbeben im Mai 2015

Die medizinische Versorgung von Bigu und den Nachbardörfern ist extrem schlecht. Das Gebäude des staatlichen Health Posts hat beim Erdbeben keinen Schaden genommen, trotzdem sieht es dort übel aus. Wie so häufig fehlt es an allem. Der verantwortliche Health Assistant ist fast nie anwesend, kassiert sein Gehalt, betreibt aber eine Apotheke in der nächsten größeren Stadt. Eine junge Hebamme mit 5monatiger Erfahrung ließ er allein. Die übliche Situation in Nepal.

Staatlicher Healthpost in Bigu...

Bigu hat seit 1937 ein buddhistisches Nonnenkloster als spirituellen Mittelpunkt. Diese Kloster wurde von dem Erdbeben ebenfalls völlig zerstört.

Die Gomba des Klosters vor und nach dem Erdbeben

Zum Wiederaufbau konnten die Nonnen Lama Geshe Lobsang Gyaltsen als Helfer gewinnen. Er hat es geschafft, im Ausland Gelder für den Wiederaufbau des Klosters einzuwerben. Lama Lobsang bot uns ein kostenloses Grundstück auf dem Klostergelände zum Bau eines Hauses an. Wir fanden die Idee einer engen Kooperation mit dem Kloster für beide Parteien äußerst sinnvoll und für die Menschen in Bigu sicher segensreich. Die Verantwortlichen des Dorfes stimmten der Idee freudig zu.

Brepal e.V.

KSK Syke-Barrien

 

IBAN:

DE52 2915 1700 1011 0918 71

SWIFT-BIC:

BRLADE21SYK

Spenden sind steuerlich absetzbar.

 

ENTWEDER - ODER

 

Wir können was bewegen,

wir können es auch lassen.

Wir können Liebe geben,

genauso wie wir hassen.

 

Wir können viele Sachen

tagtäglich neu entscheiden,

ob wir im Leben lachen

oder am Leben leiden,

 

ob wir ganz unauffällig

uns mäuschenstill verhalten

oder etwas rebellisch

die Zukunft neu gestalten,

 

ob wir bei schrillem Unrecht,

das wir mit anseh'n, schweigen

oder mit den Betrog'nen

auf Barrikaden steigen.

 

Wird uns etwas genommen,

so bleibt selbst dann die Wahl,

wie lange wir festhalten

an Unglück oder Qual.

 

Wir werfen Licht und Schatten

in unsrer Lebenszeit

und weder Hell noch Dunkel

bleibt bis in Ewigkeit.

 

Wir haben freie Auswahl

beim Ja so wie beim Nein,

doch wer sich nicht entscheidet,

kann nicht lebendig sein.

 

Renate Eggert-Schwarten

www.passendegedichte.de